„Die richtigen Ansatzpunkte finden“
Nach wie vor erreicht die Region Nord-Ost im bundesweiten Vergleich überdurchschnittliche Ergebnisse in der Organspende. In Zusammenarbeit mit den DSO-Koordinatoren wurden und werden die relevanten Themen in die Klinikabläufe integriert: Spendererkennung, Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls, Betreuung der Angehörigen bei der Entscheidung zur Organspende und Durchführung der Organentnahme. Somit bleiben vor allem Therapiebegrenzungen aufgrund mutmaßlich infauster Prognose, die zunehmend vorhandenen und zum Teil für die Anforderungen der Organspende nicht konkreten oder widersprüchlichen Patientenverfügungen sowie Ablehnungen durch Angehörige, die Hauptgründe in der Region Nord-Ost, die eine Organspende im Krankenhaus verhindern. Die Zunahme der Behandlungsfälle bei begrenzten personellen Ressourcen scheinen die Vigilanz für die Organspende zusätzlich herabzusetzen. Erforderlich ist daher eine intensive Aufklärung darüber, unter welchen Bedingungen eine Organspende möglich ist und darüber, dass sich Organspende und Patientenverfügung nicht ausschließen müssen. Krankenhäuser und insbesondere das Personal auf Intensivstationen müssen befähigt und entlastet werden, damit Organspenden als selbstverständlicher Versorgungsauftrag für Schwerkranke erhalten bleibt. Die curricularen Fortbildungen der Landesärztekammern, die in Kooperation mit der DSO durchgeführt werden, tragen dazu bei!
Jedes gespendete Organ rettet Leben, vielleicht sogar einmal das eigene. Dies sollten wir uns immer wieder vor Augen führen.
Dr. med. Detlef Bösebeck
Geschäftsführender Arzt der DSO-Region Nord-Ost